Telling Our Stories - Erzählte Geschichte

Mit diesem Podcast unternehmen wir den Versuch, Schwarze deutsche Geschichte in ihrer Ambivalenz und Verworrenheit zu erzählen. Schwarze Lebensrealitäten während des deutschen Kolonialismus und Nationalsozialismus werden gemeinsam mit gegenwärtigen Perspektiven ins Visier genommen. Dabei stellen wir Fragen wie: Wie äußern sich subversive Momente? Wo gibt es das Potenzial der Identifikation für uns heute? Was lässt sich aus einem Blick in die Vergangenheit lernen?

Schwarze deutsche Geschichte reicht bis weit vor dem Beginn des deutschen Kolonialismus zurück. Allerdings kann Deutschlands koloniale Expansion als Marker für größere Migrationsströme nach Deutschland gesetzt werden. Die Geschichten Schwarzer Menschen, die zu unterschiedlichen Zeiten nach Deutschland kamen und dann blieben oder zurückgingen, sind dabei so unterschiedlich, wie man es sich vorstellen kann. Gleichzeitig aber gibt es Erfahrungen, die sie alle teilten und teilen. Eine zentrale Erfahrung, die sich durch alle Epochen der Geschichte wie ein roter Faden zieht, ist die Unmöglichkeit, sich als Schwarze Deutsche zu erleben.

Ein Blick auf Schwarze deutsche Geschichten zeigt die historische Kontinuität eines deutschen Selbstverständnisses als weiße “Volksgemeinschaft”. Dass es sich hierbei um eine bloße Vorstellung handelt, die nicht der Realität entspricht, kommt hier zum Ausdruck.

Telling Our Stories - Erzählte Geschichte

Neueste Episoden

Folge 7: Auf Spurensuche. Schwarz-feministische Bewegungen

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Im Gespräch mit Natasha Kelly geht es um jüngere Schwarze Bewegungsgeschichte und Theoriebildung. Insbesondere das Werk „Farbe bekennen“ (Herausgegeben von May Ayim, Katharina Oguntoye und Dagmar Schultz) wird in dieser Folge nochmal unter die Lupe genommen und wir stellen die Frage: Was können wir heute noch aus dieser so wichtigen Anthologie lernen?

Folge 6: Der gemeinsame Traum vom Sozialismus. Vertragsarbeit in der DDR

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42m 11s

Olga Macuacua kam selbst in den 1980er Jahren als Vertragsarbeiterin in die DDR. Vertragsarbeitende lebten sehr reglementiert, in dieser Folge gehen wir daher der Frage nach, ob und welche Möglichkeiten des Zusammenkommens es trotzdem gab. Konnte trotz eines Alltags, der in erster Linie von Arbeit bestimmt war, ein Gefühl von community unter den Arbeiter*innen entstehen?

Folge 5 : Juliana Wonja Michael. Über-leben in NS-Kontinuitäten

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51m 28s

Ab den 60er Jahren lebten erstmals eine größere Anzahl von Schwarzen Menschen in Deutschland, dessen Biografie nicht auf Kolonialmigration zurückzuführen war. Aufgrund US-amerikanischer Besatzung lebten zahlreiche Schwarze GI‘s in Hessen. Und die voranschreitenden Unabhängigkeitsbewegungen Afrikas hatten zur Folge, dass immer mehr Schwarze Menschen zum Studieren nach Deutschland kamen. In dieser bewegten Zeit kommt die NS- Überlebende Juliana Wonja Michael zurück nach Deutschland. Eleonore Wiedenroth-Coulibaly erzählt, wie sie sich an diese Zeit erinnert.

Folge 4: Bayume Mohamed Husen. Ein widerständiger Askari?

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42m 37s

Im Gespräch mit Ismahan Wayah geht es um Schwarzes Leben im Nationalsozialismus. So wie Husen sehen sich zahlreiche Schwarze Menschen ab den 1930er Jahren mit dem Erstarken und letztlich der Machtergreifung der Nazis konfrontiert. Die meisten Leben in dieser Zeit zurückgezogen, Husen allerdings wählt eine andere Strategie…